HARTZ-HAFT, ABER LECKER !



Hallo, Kochbuch-Fans!

Ich guckte vor kurzem stern tv mit Günter Jauch. In einem seiner Berichte ging es um eine junge Frau, die aussagte, wer Hartz 4 bekommt, kann gut und gesund kochen. Im ersten Moment dachte ich, schon wieder so jemand, der den Menschen die wenig im Portemonnaie haben beweisen will, dass man mit 1,50 Euro am Tag super auskommen kann.

Ich hatte mich aber getäuscht. Die gelernte Tontechnikerin Martina Streibel ist zurzeit selber auf Unterstützung angewiesen und hat aus der Not etwas ganz besonderes gezaubert. Viele ihrer Freunde haben immer wieder gesagt, schreib doch deine Rezepte mal auf und lass die Menschheit an deinen Kochkünsten teilhaben. Und so begann sie ihre kulinarischen Einfälle und Rezepte, die sie auch aus der Familie kennt, auf Papier zu bringen. Und nun ist es soweit, ihr eigenes Kochbuch „Hartz-Haft, aber lecker“, das sie selber verlegt hat, ist auf dem Markt.
Für nur 8,80 Euro bekommt man dieses Kochbuch im Handel, wovon sich jeder Cent lohnt. Ohne großes Bla-Bla kommt Marina Streibel zur Sache und hat mit einfachen Mitteln ein tolles Buch gestaltet.


Das Kochbuch hat von Suppen & Eintöpfen, Vegetarisches oder Fleisch alles zu bieten. Sogar Festtags- und schnelle Küche bis hin zu Kuchen und Nachspeisen findet ihr alles in diesem Buch. Außer den Festtagsgerichten, die etwas teurer sind, werden die Rezepte nicht mehr wie 3 Euro aus der Geldbörse brauchen. Natürlich hängt dies auch von den Angeboten der Supermärkte ab oder der Saison für frische Ware ab. Ich selber habe schon einige Rezepte nachgekocht und habe meistens noch weniger als drei Euro gebraucht.
Die Rezepte sind sehr verständlich beschrieben, so dass es für niemanden Probleme geben sollte, das meiste nachzukochen. Mit kleinen Tipps und einem Küchen-ABC rundet Martina Streibel dieses Werk ab. Ich würde mich freuen, wenn es viele in ihre Kochbuchsammlung aufnehmen würden. Auch wenn sie vielleicht schon ein wenig weiter sind mit ihrer Kochkunst.
Über Kommentare und Rezepttipps würde ich mich sehr freuen. Oder schickt es direkt an hartzhaft@web.de. Eine Website www.hartz-haft.de gibt es auch, auf der man sich über jeden neuen Besucher freut.

Nun nur noch die ISBN: 978-3-00-024489-6. Vielleicht ist es ja auch ein guter Tipp für ein Weihnachtsgeschenk.

Bis bald und viel Spaß beim nachkochen!

Der Gastromacher

Kommentare

Arthurs Tochter hat gesagt…
Meines Wissens gibt es in Frankfurt am Main eine Kochschule eines sehr guten Kochs (mir will partout der Name nicht einfallen), der spezielle Kochkurse für HartzIV-Empfänger anbietet. Ich persönlich finde, all das ist an Zynismus kaum zu überbieten. Mir wird bald schlecht, wenn ich sehe, wie selbsternannte "Gutmenschen" meinen, sie könnten einem Hartz IV Empfänger sein Leben schmackhafter und gesünder machen. Anstatt Kochbücher für die Misere zu schreiben, sollten Demonstrationen und Aktionen geplant werden, um die Hartz IV Sätze abzuschaffen. Völlig falscher Aktionismus!
Hallo Arthur Tochter,

danke für den Kommentar! Ich gebe dir auf jedem Fall Recht, dass man mehr auf die Straße gehen sollte um die Hartz IV abzuschaffen, oder auf einen richtigen Weg zu bringen. Aber so was kannst du in Deutschland vergessen.
Ob es ein guter Koch sein muss, die Leute zu schulen um günstiger aber auch gesünder zu kochen mag ich auch bezweifeln. Ob man davon sprechen sollte, das „Gutmenschen“ den Hartz IV Empfängern das Leben schmackhafter zu machen ist, glaube ich nicht der richtige Spruch. Ich finde es schon gut, dass so etwas Personen schreiben, die selber in der Lage stecken und unter Umständen dadurch sogar den Sprung schaffen, aus der ARGE Liste verschwinden zu können. Ich gebe selber kostenlose Kochkurse für Familien mit Kindern, oder Behinderte, damit sie lernen mit einfachen Mitteln etwas Leckeres auf den Tisch zu bekommen. Dabei muss es sich nicht unbedingt um Hilfsbedürftige handeln, sondern Menschen, die es nicht hinbekommen zu kochen.
Ein schönes Wochenende und alles Gute!

Der Gastromacher.
stefanu von lahMstein hat gesagt…
dann doch lieber 'gutmenschen' als schlechte menschen.
Anonym hat gesagt…
Lieber Gastromacher,
ich möchte mich meinem Vorredner anschließen. ICh war selber Hartz-Empfängerin und wäre sehr froh, wenn ich damals diese Möglichkeit gehabt hätte, ein günstiges Buch zu erhalten, das mir nützliche Tips an die Hand gibt. Ich glaube, dass die meisten Harzt-MENSCHEN arbeiten wollen und freue mich, dass es sogennannte Gutmenschen gibt, die einem Kraft geben. Arbeit verliert man heutzutage sehr leicht. Im meinem Alter erst recht, da ist es schwer bishin unmöglich eine neue Arbeitsstelle zu bekommen.
Weiterhin allen LEsern einen Guten Appetit!
Gerda Sch.
Arthurs Tochter hat gesagt…
Ich glaube, man hat mich hier zutiefst missverstanden! Daher nochmal in Kürze:
Ich will doch die Bücher nicht nehmen! Verschenkt sollten sie werden! Zusammen mit dem Bescheid verschickt werden! Es ist mir ein Rätsel, wie man sich gut UND gesund mit einem Hartz IV-Satz ernähren soll. Was hier eingespart wird, überrollt die Sozialsystem imho spätestens bei der Behandlung der Folgekrankheiten. Ich möchte nur immer gerne den Finger in die Wunde legen. Solange es so viele gute Menschen gibt, die die Arbeit des Staates erledigen, in dem sie versuchen seine furchtbarsten kapitalistischen Auswüchse zu mildern, wird sich nichts ändern. Also - Bücher zu Schwertern und raus auf die Straße! Und verlaßt Euch drauf - ich gehe mit!
Anonym hat gesagt…
Hallo,
ich marschiere mit;-)

Grüße!
Patrick hat gesagt…
Ich denke auch, dass dies völlig falscher Aktionismus ist. Und mit dem Hartz 4 Geld kann man sich außerdem beim besten Willen nicht gesund ernähren.
Anonym hat gesagt…
Ich glaube hier wird von einigen „Aktivisten“ einiges völlig falsch verstanden.

1. Sollte man das Buch erstmal lesen...

2. wird man dann erkennen, dass es sich nicht nur an Hartz4 Empfänger richtet und wem es ein Rätsel ist, mit Hartz4 für drei Euro pro Gericht gut UND gesund zu kochen, sollte sich mal überlegen, wie andere in dieser Situation (meine da nicht NUR Hartzgeschädigte, sondern auch Rentner, gering verdienende Selbstständige, d.h. solche, die weniger als Hartz bekommen) das bewerkstelligen

3. Wer die Sendung im MDR „Unter uns“ (war glaube ich Ende 2008) mit Martina Streibel gesehen hat, weis, das Sie damit auch gegen Hatz4 kämpft, vor allem da einige verschrobene Professoren und „Experten“ in dieser Sendung meinen, man könne auch mit 68 Euro im MONAT für Essen auskommen.

4. @ „Arthurs Tochter“, warum meldest Du nicht selber einfach eine Demo gegen Hartz4 an ;-) ? ist sicher produktiver als in einem Gastro-Blog ein Kochbuch zu kritisieren, das allen etwas bringt.

Liebe Grüße von einem Hartz4 Empfänger, der hofft, dass es noch mehr engagierte Menschen wie die Autorin gibt und mit bescheidenen Mitteln versucht aus Hartz rauszukommen...

Euer Maggie Messer

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