Freitag, 27. November 2009

HARTZ-HAFT, ABER LECKER !



Hallo, Kochbuch-Fans!

Ich guckte vor kurzem stern tv mit Günter Jauch. In einem seiner Berichte ging es um eine junge Frau, die aussagte, wer Hartz 4 bekommt, kann gut und gesund kochen. Im ersten Moment dachte ich, schon wieder so jemand, der den Menschen die wenig im Portemonnaie haben beweisen will, dass man mit 1,50 Euro am Tag super auskommen kann.

Ich hatte mich aber getäuscht. Die gelernte Tontechnikerin Martina Streibel ist zurzeit selber auf Unterstützung angewiesen und hat aus der Not etwas ganz besonderes gezaubert. Viele ihrer Freunde haben immer wieder gesagt, schreib doch deine Rezepte mal auf und lass die Menschheit an deinen Kochkünsten teilhaben. Und so begann sie ihre kulinarischen Einfälle und Rezepte, die sie auch aus der Familie kennt, auf Papier zu bringen. Und nun ist es soweit, ihr eigenes Kochbuch „Hartz-Haft, aber lecker“, das sie selber verlegt hat, ist auf dem Markt.
Für nur 8,80 Euro bekommt man dieses Kochbuch im Handel, wovon sich jeder Cent lohnt. Ohne großes Bla-Bla kommt Marina Streibel zur Sache und hat mit einfachen Mitteln ein tolles Buch gestaltet.


Das Kochbuch hat von Suppen & Eintöpfen, Vegetarisches oder Fleisch alles zu bieten. Sogar Festtags- und schnelle Küche bis hin zu Kuchen und Nachspeisen findet ihr alles in diesem Buch. Außer den Festtagsgerichten, die etwas teurer sind, werden die Rezepte nicht mehr wie 3 Euro aus der Geldbörse brauchen. Natürlich hängt dies auch von den Angeboten der Supermärkte ab oder der Saison für frische Ware ab. Ich selber habe schon einige Rezepte nachgekocht und habe meistens noch weniger als drei Euro gebraucht.
Die Rezepte sind sehr verständlich beschrieben, so dass es für niemanden Probleme geben sollte, das meiste nachzukochen. Mit kleinen Tipps und einem Küchen-ABC rundet Martina Streibel dieses Werk ab. Ich würde mich freuen, wenn es viele in ihre Kochbuchsammlung aufnehmen würden. Auch wenn sie vielleicht schon ein wenig weiter sind mit ihrer Kochkunst.
Über Kommentare und Rezepttipps würde ich mich sehr freuen. Oder schickt es direkt an hartzhaft@web.de. Eine Website www.hartz-haft.de gibt es auch, auf der man sich über jeden neuen Besucher freut.

Nun nur noch die ISBN: 978-3-00-024489-6. Vielleicht ist es ja auch ein guter Tipp für ein Weihnachtsgeschenk.

Bis bald und viel Spaß beim nachkochen!

Der Gastromacher

Montag, 23. November 2009

Kataloniens gesunde Küche



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Vor ein paar Jahren habe ich eine Wanderung durch die Ausläufer der Pyrenäen gemacht. Es war sehr schön. Ich muss aber etwas zugeben, ich hatte mich furchtbar verlaufen und es war weit und breit nichts und niemand zu sehen.
Dabei sollte man doch denken, das Meer oder eine Stadt sieht man doch von einer Anhöhe auf jedem Fall. Aber ich konnte mich nicht orientieren. Ich lief dann einfach weiter, denn irgendwann musst doch mal etwas kommen.
Nach einer weiteren Stunde war ich wieder an demselben Punkt angelangt. Ich setzte mich erst einmal, um mir zu überlegen was zu tun ist. Denn noch eine Runde wollte ich nicht drehen.
Auf einmal kommen mindestens 10 Leute aus einem Weg. Ich fragte sie, ob sie Englisch oder Deutsch verstehen. Und ich hatte Glück. Einer von ihnen konnte etwas Englisch und erklärte mir, das sie aus Barcelona kommen und hier in einem Restaurant essen waren. Dieses Restaurant war gerade mal 200-300 Meter von mir entfernt, ich muss wohl zweimal daran vorbei gelaufen sein.
Das Restaurant war nach Aussage der 10 Katalanen ein geheimer Tipp. Und dass es zum größten Teil von Einheimischen besucht wird. Ich machte mich also auf zum „La verde Choza“, wie sich das Lokal nannte.
Beim eintreten roch es schon sehr verführerisch, nach frischen Kräutern und Gemüse. Ich bestellte mir ein großes Bier und die Speisekarte. Die Speisekarte kam auf zwei Beinen und stand dann in Form des Kochs vor meinem Tisch.
Er konnte zum Glück ein wenig Englisch, denn mein Spanisch war zu der Zeit noch in den Büchern. Er fragte mich, auf was ich denn Hunger hätte und zählte mir drei-vier Zutaten auf, die ich aber nicht so richtig verstand.
Ich sah an einem anderen Tisch einen Bräter stehen, der duftete so herrlich und ich zeigte darauf. Es bedankte sich und eine halbe Stunde später stand der gleiche Bräter nur ein paar Nummern kleiner auf meinem Tisch. Es war herrlich, meine Geschmacksnerven standen kurz vor einem Nervenzusammenbruch im positiven gemeint.
Als ich fertig war, kam der Koch wieder zu mir an den Tisch und vergewisserte sich, ob es mir geschmeckt hatte. Ich war bereit auf die Knie zu gehen und mich für dieses Essen zu bedanken. Das habe ich dann doch gelassen. Ich wollte aber noch wissen was für einen Namen das Rezept hat. Er zuckte mit der Schulter und sagte mit einem breiten Lächeln „El cocido miércoles“ was übersetzt Mittwochs-Eintopf heißt. Das hatte er sich wohl so gerade ausgedacht. Er lud mich dann ohne Vorwarnung in die Küche ein, um mir das Rezept zu zeigen. Es war in einem alten, in Leder gebundenen Buch. Dieses Hand geschriebene Kochbuch war von seiner Oma und wurde schon von einigen Generationen benutzt. Ich durfte mir das Rezept dann tatsächlich auch noch aufschreiben. Ich bezahlte dann noch die Wahnsinns-Summe von acht Euro für 2 Bier und das Essen. Es war ein toller Tag und ich werde ihn ganz sicher nicht mehr vergessen. Und zum guten Schluss konnte ich 200 Meter weiter in einen Bus steigen, der mich ins Zentrum von Barcelona brachte. Besser geht es nicht. Das Rezept gibt es natürlich auch für euch.

Zum guten Schluss noch etwas: Ich habe das Restaurant nicht mehr wieder gefunden. Falls es mir aber doch mal gelingt, werde ich die Adresse hier natürlich veröffentlichen.
Der Gastromacher

„El cocido miércoles“ oder der Mittwochs Eintopf

Einkaufsliste für den Mittwochs-Eintopf:



Für 4 Personen

2 große Zwiebeln
7-8 Knoblauchzehen
1 Stange Porree
6-8 Möhren
3 Paprikaschoten in verschiedenen Farben
1 kleine Dose Kidney-Bohnen
Je einen halben Teelöffel Paprikapulver süß und scharf
Je einen halben Teelöffel an folgenden Kräutern:
Rosmarin
Majoran
Basilikum
Oregano
2 Lorbeerblätter
6 große Kartoffeln
½ Liter Brühe
Pfeffer und Salz
Olivenöl
4 Hähnchenschenkel


Das ganze Rezept ist super schnell und einfach zu machen.
Zwiebeln, Knoblauch, Porree, Möhren (schälen), Kartoffeln (schälen) waschen und in grobe Stücke schneiden. Alles in einen großen Topf oder Schüssel geben. Alle anderen Zutaten und Gewürze dazu geben und mit den Händen gut durchmischen, bis sich das Öl und die Gewürze mit allen Zutaten vermischt haben. Die Gemüse-Kartoffel-Mischung in einen Bräter oder wie ich in einen Wok aus Guss geben. Die Hähnchenschenkel waschen und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Hähnchenschenkel auf das Gemüse legen und das ganze bei 200 Grad ca. 40 Minuten nicht abgedeckt in den Backofen geben. Unter Umständen etwas Brühe nachgießen.



Fertig.

Guten Appetit!

Hallo zusammen, Wir möchten euch ein Buch vorstellen, welches wir perfekt für Kochanfänger finden. Denn wir haben einige Bekannte und Nachba...