Mittwoch, 25. April 2018

Buchvorstellung: "Samstag Abend" von Dat tat Do-Bataille





Snacks und Drinks zum Teilen - oder auch nicht

Da präsentiert uns Kate McMillan im Callwey-Verlag doch genau ein Kochbuch ganz nach meinem Geschmack. Und zwar auf voller Linie, auf die ich eh nicht achte;-) also, hoch die Tassen... ne, da war ich zu schnell. Also, ran an den Herd, die Töpfe und Pfannen und an die gewetzten Messer! Und dann ab an die Tassen - was spricht dagegen gerade bei dem kalten Wetter ein Glas Weinchen beim arbeiten zu trinken???

Siehste, nix, bzw. nur dein eigener Kopf haha.

Schon der Titel allein ist sehr sympathisch. Wer möchte denn nicht den Samstag Abend in einer vergnüglichen, lockeren Runde mit lecker Essen verbringen?! Gibbet dat überhaupt?  Ich behaupte, nein! nicht in meinem Freundeskreis.

Die Tipps wie eine Bowle zu machen, statt für jeden Einzelnen einen Cocktail zuzubereiten oder zu Selbstbedienung (wie in einer zu langen, freudlosen Ehe hehe) zu raten... ok, geschenkt;-), doch die Rezepte und Fotos finde ich einzigartig gut gelungen. Das sieht so lecker aus!

Und die anderen Drinks sind ebenso klasse, sind vielen bestimmt bekannt. Neben Klassikern wie Bloody Mary, Mojito finde ich den Ingwer Shandy nachahmenswert, weil ich Ingwer liebe.

Leider hatte ich noch nicht die Zeit gefunden, um diese oberleichten und schnellen Rezepte auszuprobieren. Wie das Zupfbrot mit Käse und Oliven drin, den Queso fundido oder einfache Hähnchenflügel. Ich liebe ja einfache sowie unkomplizierte Zubereitung, die selbst mir gut von der Hand gehen. Auch die Dips, Fladen, Salate, Stromboli oder Ofenkartoffeln sehen und lesen sich an, als ob jeder Anfänger es hinbekommen könnte. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt;-) 

Für Profis sicherlich zu schlicht, aber als Anregung trotzdem spannend. So dürfte das texanische Chili nicht jedem Küchenchef bekannt sein.

Also, der nächste Samstag ist bei mir reserviert;-)

Guten Appetit mit dem Buch-Tipp von Dat tat Do-Bataille:



„Samstag Abend“

von Catererin, Autorin Kate McMillan

Callwey Verlag, gebunden,

105 Seiten 20,- Euro

ISBN: 978-3-7667-2349-9

Freitag, 6. April 2018

Einkehren im Restaurant „Zur Post“ im Odenthal



Sterne-Restaurants, das ist ja ein Thema und eine Genusswelt für sich, aber braucht man das? Ist es wirklich sein Geld wert? Sind es nicht einfach nur aufwändig gestaltete Teller, die man dann wie ein Kunstwerk bezahlt?
Diese und ähnliche Fragen bekomme ich öfters gestellt oder lese sie in Magazinen. Und ja, es gibt Sterne-Restaurants, da sieht der Teller aus wie aus einer Galerie, aber über den Geschmack lässt sich streiten.

Ich bin nicht nur Feinschmecker, wie so einige wissen, sondern selber Koch und ich lerne gerne (und immer noch) neue Geschmäcker sowie experimentelle Zubereitungen kennen. Dies lernt man nicht unbedingt in der Fastfood-Welt oder in gut bürgerlichen Landgasthäusern kennen, wo es bei den meisten ganz bestimmt lecker schmecken wird. In diversen Fachbüchern kann man vieles nachlesen oder guckt es sich bei Kollegen ab.


Wir gehen gerne gut essen (und trinken, dumdidumdidum) und haben dadurch schon vieles kennen gelernt, ob ohne Stern, wo wir spitzenmäßig gegessen haben, mit einem oder zwei Sternen, wo wir bitter enttäuscht waren über das meiste was auf den Tisch kam. 
Es gibt riesige Unterschiede und zum Glück gibt es auch die Geschmackssache und das ist auch gut so.
Aber nun zurück zu dem Restaurant, über das ich schreiben möchte.


„Zur Post“ im Odenthal sieht man von außen auf dem ersten Blick nicht an, dass dort kulinarisch ganz großes auf den Teller kommt. Denn es ist ein auf den ersten Blick ein gemütliches Restaurant, wo es Forelle Blau und den klassischen Schweinsbraten gibt. Erst auf dem zweiten Blick, fällt einem auf der linken Seite eine große modern gestaltete Terrasse auf, mit einem großen Smoker mitten drin. Das bestätigte den ersten Eindruck nicht, denn man ahnte schon, dass auch andere Dinge dort passieren.


Sobald man über die Schwelle des ehrwürdigen Eingangs getreten ist, (ich würde gerne wissen, wer diese schon alles überschritten hat) kommt man rechts in die Postschänke. Mit einem freundlichen Guten Tag, wird man an einer kleinen Theke begrüßt und man kann sich erst mal ein leckeres Kölsch oder Schampus trinken oder man lässt sich direkt zum reservierten Tisch begleiten.


Und wenn man sich die Karte anguckt, dann versteht man, warum die kleine Schänke mit einem „BIB GOURMAND“ ausgezeichnet ist.

Der Gast kann sich dort ein Menü aus der Karte zusammenstellen, zum Beispiel Entenschinken mit geschmorter Birne und gebackenem Ziegenkäsebällchen, Filet vom bergischen Lax mit Senfkohl, Rieslingsauce und Kartoffelpüree und zum Abschluss die Dessertvariationen „Postschänke“. Oder sie nehmen einfach direkt das Drei- oder Vier-Gänge Menü aus der Speisenkarte.

Auf jeden Fall ist es in der „Postschänke“ sehr gemütlich und das Essen ist einfach nur lecker. Man könnte immer weiter bestellen, wenn der Hunger mitspielen würde.


Das letzte Mal, reservierten wir einen großen Tisch, diesmal aber nicht in der „Postschänke“, sondern im Gourmetrestaurant, welches nur einige Schritte von der Schänke entfernt ist. Um fast genau zu sein, sind es zehn Schritte, die man vom Eingang, vorbei an der Schänke gehen muss, um dort ebenso freundlich empfangen wird und zum Platz gebracht wird. Wie der Name Gourmetrestaurant schon ahnen lässt, ist der Fine Dining-Teil gehobener, stilvoll aber (wie nicht immer in Sternelokalen) sehr gemütlich und passend eingefügt in die Umgebung.


Wir waren ein sehr gemischte Gruppe. Gastronomen, Köche, Polizisten, Redakteure, Fotografen, Autoren, ein Kapitän von der Rheinschifffahrt und so weiter. Und gerade das hat mich auch neugierig gemacht, wie die Resonanz sein wird.

Und dann ging es los. Wir haben alle das Abendmenü genommen, welches neun Gänge hat, was man aber auch noch variieren konnte und etwas weglässt oder austauscht, zum Beispiel wie meine Wenigkeit, der aus dem a la carte unbedingt die Fasanenessenz unter der Blätterteighaube probieren wollte. Auch die neun Gänge muss man nicht nehmen, der eine hatte sieben, der andere Acht, also alles kein Problem bei den Willbrands.


Für einen guten Koch mit einem ebenso guten Team, sollte es kein Problem sein, bei zwölf Personen, alle Gänge ausreichend warm an den Gast zu bringen. Das hat auf jeden Fall schon mal gut funktioniert.

Ebenso bei diesem Niveau ist es wichtig, dass der Service ohne zu fragen genau weiß, wer einen anderen Gang hat oder den Gang auslässt. Auch das hat hervorragend hin gehauen. Ach ja, nicht zu vergessen, nicht einen Moment gab es am Tisch ein leeres Glas - und das den ganzen Abend, was der super Stimmung am Tisch ganz sicher keinen Abbruch getan hat. Wenn man mich jetzt sehen könnte, würde man ein breites Lächeln sehen und ihr wüsstet, es war nicht nur ein Fläschchen, welches aufgezogen wurde.


Ich möchte jetzt nicht anfangen das ganze Essen zu beschreiben, denn das würde wirklich zu lange werden. Dennoch möchte ich auf einiges kurz eingehen.
Ganz hervorragend war die Taube im Blätterteig, die als Gruß aus der Küche zu uns an den Tisch kam. Einfach nur ein geschmacklicher ehrlicher Moment, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.


Genau wie der bergische Rehrücken, der nicht nur durch seine Zartheit überzeugte, sondern mit der dazu gereichten Sauce eine perfekte Kombi erreichte.
Als letztes möchte ich noch das Störfilet mit Kümmelschaum erwähnen. Ich bin eigentlich kein Kümmel-Fan, doch in dieser Zusammenstellung, mit Winterspargel, Haferwurzel und Erdnuss ein Gedicht.


Alles in allem, war es ein toller Querschnitt von dem Können der Brüder Willbrands. Dass bei so vielen Gängen auch einmal etwas dabei ist, was nicht jedem schmeckt, das ist ganz normal und ich finde, das kann man auch sagen. Zum Beispiel die Fasanen-Essenz unter der Blätterteighaube, war mir persönlich nicht kräftig genug. Aber das ist eben auch Geschmackssache.

Wir hatten, und da kann ich mit reinem Gewissen auch für alle anderen behaupten, einen perfekten Abend.

Dafür Danke ich Christopher und Alejandro!


Auch einen persönlichen Dank möchte ich gerne Thomas Willbrand aussprechen, der das kleine aber feine dazugehörige Hotel managt.
Wer auch einmal so einen tollen Abend erleben möchte, der sollte auf jeden Fall einen Tisch reservieren.
Und noch einen weiteren Tipp, guckt immer mal auf die Homepage und dort unter der Kategorie Festsaal, da gibt es öfters Neuigkeiten über Veranstaltungen, so wie Kochkurse, BBQ-Events oder Sternschnuppern 2018, wo sich viele Sterneköche die Klinke in die Hand geben und leckere Speisen auf die Teller zaubern.


Zur Post im Odenthal
Altenberger Dom Strasse 23
51519 Odenthal
02202-977780

Ich wünsche allen einen tollen genussvollen Sommer,
Euer Gastromacher

Hallo zusammen, Wir möchten euch ein Buch vorstellen, welches wir perfekt für Kochanfänger finden. Denn wir haben einige Bekannte und Nachba...