„Zu Gast in Marokko“ Ein sehr diverses, orientalisches Koch- und Reisebuch
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Niedergeschrieben von Dat tat Do-Bataille |
Der schöne
Einband verspricht mit seinen traditionellen sowie bunten Kacheln einen
vielfältigen Genuss.
Von alt her eingebrachten Rezepten bis hin zu moderner
Küche. Die ist übrigens mithilfe von Immigranten und daher mit neuen Gewürzen
und Produkten entstanden ist. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Abseits der
üblichen Tajine-Gerichte, die auch nicht zu kurz kommen, gibt es viele neue
Rezepte zu entdecken.
Durch
verschiedene Einflüsse durch Kolonialisierung ist eine farbenfrohe von
verschiedenen Kulturen beeinflusste Küche entstanden: So gibt es beispielsweise
B´Stilla, das in Spanien als Pastilla bekannt ist. Es kommt mit einer
knusprigen aus Filoteig daher und einer Füllung mit Ei und Fleisch. Der
Ursprung liegt wahrscheinlich aus der Zeit der Reconquista, in der Juden und
Muslime von der spanischen Halbinsel flohen mussten – und seitdem der
Beobachtung von dem Ehepaar Palmer nach friedlich miteinander leben.
Da kommen wir
schon zu den Urhebern des Buches. Es handelt sich dabei um den erfahrenen
Fotografen Rob Palmer und seiner Frau Sophia. Dem Ehemann verdanken wir die
Eindrücke der Landschaft, Menschen, Kultur und den Alltagsbildern. Sie ist
Halbmarokkanerin, die aus Casablanca kommt und in Frankreich gleichfalls in
Australien lebte (Ihre Mutter ist aus Marokko, ihr Vater ist Franzose).
In Australien
lernten sich die beiden aus beruflichen Gründen kennen und – zack – schlug die
Liebe ein. Sie wurden ein Paar und erkundeten zusammen das gastfreundliche
Land. Auf diese Art und Weise entstand das Buch. Sie reisten quer durch Marokko,
angefangen in Marrakesch durch die Küstenreichen Gebiete, die entlegenen Dörfer
und gleichsam durch Wüstenstriche und Gebirgen, um wieder in Marrakesch
empfangen zu werden. So sammelten sie menschliche Begegnungen und Moderne wie
traditionelle Rezepte.
Mal abgesehen
von den Religionen und dem Frauenbild – so sind ausschließlich Männer die
Händler eines Souks (das ist ein Basar oder Geschäftsviertel in
arabisch-orientalen Ländern) -, womit man sich arrangieren muss, um das Land zu
erkunden. Als schwuler Mann kann ich das nur bedingt empfehlen, wenngleich
einige meiner Freunde aller Couleur begeistert sind, als sie das Land auf
touristischen Pfaden besuchten.
Konzentrieren
wir uns lieber auf die Kochkünste der magischen Landesküche. Sie bietet viele
Gewürze und Zutaten. Von Kreuzkümmel, Curry, Sternanis, Gewürznelken bis hin zu
den bekannten Baharat und Ras el Hanout Mischungen.
Andere
bevorzugte Produkte, die man auf der kulinarischen Reise der Palmers und
hiermit in ihren gesammelten Rezepten findet, sind neben Lammfleisch,
Kürbissen, Hähnchen, Feigen auch Oliven, Linsen, Langusten, Schnecken und Rind.
Zur Erweiterung ihres Horizonts, würde ich den religiös geprägten Einheimischen
Schweinefleisch empfehlen. Arrogant? Standpunkt!
Rob Schneider
findet jedenfalls, dass wir im Westen durch die ständige Verfügbarkeit in Supermärkten
den Ursprung unseres Essens vergessen haben und verteidigt dadurch das
Schächten. Kann man auch anders sehen; ich verzichte an dieser Stelle einmal
auf meine Religionskritik.
Wer Lust auf
Orient hat und Nachkochen oder Inspiration möchte, dem kann man das wirklich
informative Buch „Zu Gast in Marokko“ ans Herz legen. Man merkt, dass die
Autoren mit Liebe, Hingabe, Fleiß und Aufmerksamkeit an der Arbeit waren. Es
ist weitaus mehr als eine übliche Rezepte-Sammlung, die man all zu oft in den
Bücherregalen sehen kann.
Erschienen im
Callwey-Verlag,
300 Seiten,
UVP: 39,99 Euro
Hardcover, mit
Glossar und Register, in dem man Zutaten, Tipps zur Unterkunft usw. findet.
ISBN: 978-3-7667-2143-3
Viel Spaß beim lesen eurer Dat!
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