Von Küchenluft und Frauenduft
Das Buch von
Promikoch und weitgereisten Bayern Joseph Peter ist genauso lustig und lebendig
wie der Titel. Schon allein das Coverfoto zeigt ihn verschmitzt schmunzend mit
Hummer und High-Heel in der Hand. Das gibt die Richtung vor.
So gibt er
Einblicke in seine harten Lehrjahre, wo die eine oder andere Nacht durchgemacht
wurde (mit oder ohne Frauenbegleitung), um tags darauf in bekannten
Gastronomien weiterzuarbeiten.
Einzelne Anekdoten übers Schwarzangeln,
Jungkoch-Europameisterschaft, Gefängnisaufenthalt in Bangkok und VIPs wie
Charlie Chaplin runden das Buch mit Rezepten rund um die Welt ab.
Dabei stehen
immer seine persönlichen Erfahrungen im Vordergrund, nicht die Rezepte.
Deswegen liest es sich sehr leicht, ist nie langweilig, vor allem wenn es um
die Damenwelt geht, und facettenreich und spannend.
Und jawohl, es ging auch
sehr erotisch zu. Zum Beispiel zum Geburtstag des ehemaligen Beatles-Fotografen.
Dieser orderte aus der Küche des Hiltons zu seinem 40. Jahrestag ein Büffet,
das besonders erotisch gelagert war. Das Thema war "Rude Food",also
unanständiges Essen, was ich sympathisch finde.
Koch Peter ließ ein Sortiment
errichten, das aussah wie das Angebot von Beate Uhse, noch sympathischer!
Schalotten sahen aus wie Frauenbrüste, Soßen wie Sperma. Als Dessert gabs eine
Dame in Schoko-Mousse, die immer wieder von der Haut rutschte. Wie er das
Problem löste, könnt ihr auf Seite 159 nachlesen. Damals, 1986, ging so viel
Sexismus noch!
Eine abwechslungsreiche
Sommerlektüre, die den Leser "mit lust und Liebe um die Welt"
begleitet. Daumen hoch von mir!
Piper-Verlag,
gebunden
24,99 Euro
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